Ratingen West und Wülfrath
Bei einem Besuch im Ratinger Stadtarchiv, bin ich in Zeitungsartikeln aus dem Jahre 1981 auf
mir bisher nicht bekannte Sonderfahrten auf der Angertalbahn gestossen.
Das nachfolgende entstammt Artikeln der Lokalausgaben vom 26.05.1981/ 06.06.1981 / 09.06.1981 der
Rheinischen Post und vom 09.06.81 der Lokalausgabe der Westdeutschen Zeitung.
Angekündigt wurden die Fahrten ab Ratingen West um 9.20 Uhr, 11.29 Uhr, 13.36 Uhr und 16.12 Uhr.
Die Fahrt um 13.36 Uhr wurde zusammen mit der Koordinationsstelle für Behindertenangelegenheiten
der Stadt Ratingen angeboten. Die Bundesbahn wollte bahngerechte Rollstühle und eine Auffahrrampe
zur Verfügung stellen.Das Deutsche Rote Kreuz übernahm die Betreuung der Behinderten an den
Bahnhöfen und im Zug.
Nach der Fahrt kam es dann zu folgenden Feststellungen: "Ein Schlag ins Wasser" war die angekündigte
Behindertenplattform. Der Bahnsteig in Ratingen West war nicht breit genug um das Aufstellen der Plattform
zu ermöglichen. So mußten die freiwilligen Helfer des Roten Kreuzes kräftig zupacken und die Behinderten
in die Wagen heben.
Angekündigt wurden die Züge als schmucker Inter-City-Zug 1.Klasse. Der erste Zug sollte unter der Nummer S 28037 laufen.
Die Angaben in den Ratinger Lokalausgaben sind allerdings mit Vorsicht zu geniessen. Abzw. Anger wurde zu km
12,6 "verlegt" (tatsächlich 1,3) und dort war lt.Lokalausgabe ein Signal (tatsächlich drei) zu bedienen.
Auf einem Foto von der Sonderfahrt sind Abteilwagen zu sehen und die Westdeutsche Zeitung schrieb: Der hochmoderne
Intercity-Zug mit vollklimatisierten Abteilen war eher ein Schienengespann aus älteren D-Zug-Wagen der 1.Klasse.
Die Bundesbahn hatte die Wagenzusammenstellung der Stadt Ratingen als TEE verkauft. Die Fahrgäste indes störte das
wenig. Im Gegenteil: So mancher Hobbyfotograf freute sich sogar. Konnte er doch wenigstens die Fenster öffnen ...
Genau - und diese Hobbyfotografen hoffe ich unter den Besuchern der "Vergangenheit der Angertalbahn" zu finden.