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Die Quecke Ausgabe Nr. 76 Dezember 2006 Ratinger und Angerländer Heimatblätter herausgegeben vom Verein Lintorfer Heimatfreunde e.V. |
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Ratingen "Rheinisch"
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Der Bahnhof Ratingen West nach dem ersten Weltkrieg
(Sammlung Meyer) |
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Mit der Inbetriebnahme der Angertalbahn (Ratingen West - Wülfrath) am 28. Mai 1903 wurde der Personenbahnhof Ratingen West auch Ausgangspunkt für eine eingleisige Nebenbahn. Der, dem Bürgermeister der Stadt Ratingen, unterbreitete Entwurf über den Fahrplan zeigt auf dieser Strecke fünf Zugpaare. Der Fahrplan war, soweit möglich, auf die Anschlüsse in Ratingen West nach Düsseldorf und in Wülfrath auf Anschlüsse nach Wuppertal abgestimmt. Die Fahrzeit von Wülfrath nach Ratingen betrug zu diesem Zeitpunkt zwischen 43 und 50 Minuten und von Ratingen West zum Düsseldorfer Hauptbahnhof rund 19 Minuten. Zeitgleich wurden einige Personenwagen nach Ratingen West umstationiert. Später wurden diese Wagen während der Stillstandszeiten in einer Wagenhalle untergebracht. Diese Halle musste am 3. Februar 2005 von der Ratinger Feuerwehr eingerissen werden, nachdem Teile des Daches zusammengebrochen waren und die Wand an der Sandstraße auf diese zu stürzen drohte. |
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Personenverkehr Im Sommer 1938 hätte die Abfahrtstafel in Ratingen West so ausgesehen: |
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W=Werktags / S= Sonn- und Feiertags/Sa= Samstag/ Mo-Fr= Montag bis Freitags | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Im Februar 1960 erfolgte der Abriss der Fahrkartenausgabe nachdem bereits 1959 die Bahnsteigsperre (Für die etwas Jüngeren zur Erläuterung: Bahnsteige durfte man früher nur betreten, wenn man im Besitz einer gültigen Fahrkarte war, oder eine Bahnsteigkarte erworben hatte) aufgehoben war und die Kunden die Fahrkarten nur noch im Zug kaufen konnten. |
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Sommer 1960 Abfahrt |
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1972 erschien ein von der Stadt Ratingen in Auftrag gegebenes Gutachten über den Bau eines separaten dritten Gleises für den S-Bahnbetrieb. Es blieb aber bei den zwei Zugpaaren, bis schließlich am 23.September 1983 der letzte Personenzug verkehrte. Auch danach landet die Strecke mit Regelmäßigkeit in Planungen für den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs um anschließend wieder vollständig aus den Plänen herausgenommen zu werden oder zurückgestellt zu werden (so letztmals geschehen im Juni des Jahres 2006). Personenzüge sieht Ratingen West nur aus Anlaß von Gleisbauarbeiten an der Hauptstrecke Düsseldorf - Angermund - Duisburg. Weitere Gründe waren in den letzten Jahren mehrere Bombenentschärfungen im Bereich Derendorf bzw. Personen auf den Bahnanlagen in der Nähe der Angermunder Baggerlöchern, die nach Sonnenbädern (oder Zechgelagen) den kürzesten Weg direkt über die Gleise nahmen und die DB zur Streckensperrung mit damit verbundenen Umleitungen zwangen. |
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24.Juni 2005 Eine Bombenentschärfung in Düsseldorf führte zur Umleitung diverser Züge über die Ratinger Westbahn- hier ein ICE Fahrtrichtung Düsseldorf
(Foto Bernd Bastisch) |
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Bis zum Abbau der Anbindung der Angertalbahn an die Ratinger Westbahn war der Bahnhof noch Ausgangspunkt für mehrere Sonderfahrten Richtung Wülfrath. 23. Mai 1976 - 700 Jahre Stadt Ratingen. Sonderfahrten mit Dampflok 50 3075 (ab 1968 mit Computernummerierung 053 075-8) ins Angertal. Diese Lok wurde am 29. Dezember 1976 auf dem Werksgelände der Firma Vignold in Tiefenbroich als Denkmal aufgestellt, nachdem sie am Vortag mit eigener Kraft vom Bahnbetriebswerk Duisburg-Wedau kommend bis in das Werksgelände der Firma Zapp in Tiefenbroich gefahren war. Die letzten Meter wurde sie, in Lok und Tender geteilt, per Schwertransport auf ihren „Denkmalsockel“ gebracht und verließ ihn per Schwertransport am 06.09.1997 zu Eisenbahnmuseum der Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte kurz DGEG in Bochum-Dahlhausen . Weiters im Internet unter www.lok503075.de.vu Im Mai 1978 wurde an zwei Wochenenden Sonderfahrten mit Triebwagen, die nicht mehr im Trans Europa Express (TEE)-Verkehr benutzt wurden, durchgeführt. |
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Einer dieser Züge verläßt den Bahnhof Ratingen West Richtung Wülfrath und quert gerade den heute nicht mehr vorhandenen Bahnübergang Kaiserswerther Straße
(Foto: Heinrich Liebermann) |
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01.05.1979 Museumszug der DGEG gezogen von einer ehemaligen „Wehrmachtslokomotive“ der Baureihe V36 unterstützt von einer Lok der BR 221 der DB. Nach dem Abbau der Bahnsteige sah Ratingen West Sonderzüge nur noch bei der Durchfahrt. Güterverkehr Die Strecke gehört seit Inbetriebnahme zu den meistbefahrenen Güterzugstrecken Deutschlands, über die ein wesentlicher Teil des Nord-Südverkehrs abgewickelt wird.Jede Art von Transportgut (incl. Castorentransporte) werden hier zu ihren Empfängern gebracht. Die Entlastung für Deutschlands Straßen bringt für die Anliegergemeinden neben der Lärmbelästigung auch andere Unannehmlichkeiten. Häufig geschlossenen Schranken, früher in Ratingen, heute nur noch in Lintorf, haben schon etliche Wartende zu mittelschweren Wutausbrüchen verleitet. Im schlechtesten Fall blieben (Lintorf bleiben) sie für vier Züge geschlossen, was schon mal rund zehn Minuten dauern kann. Die Lasten der Züge und/oder der teilweise schlechte Streckenzustand trugen oft zur Verlängerung der Wartezeiten bei. Am 9.September 2004 erfolgte der erste Spatenstich für die Brücke im Verlauf des Breitscheider Weges in Lintorf, deren Fertigstellung im Sommer 2006 erfolgte und auch diesen Stadtteil von der Teilung durch Schranken befreite. Während in früheren Zeiten die Einheitslokomotiven das Bild bestimmten, ist seit Mitte der 1990er Jahre durch die Zulassung diverser Privatbahn-Unternehmen und ausländischer Bahngesellschaften ein „bunter“ Triebfahrzeugeinsatz auf der Westbahn zu beobachten. Dieser Wechsel zieht auch immer mehr Eisenbahnfans an die Strecke. Aus früheren Zeiten sind so gut wie keine Fotos vorhanden, während heutzutage in einschlägen Zeitschriften oder Internetforen und seiten eine Vielzahl von Aufnahmen zu finden sind. Die Strecke selbst hatte ja nie herausragende Landschaftliche Reize oder Bauwerke oder betriebliche Besonderheiten, die das Interesse von Fans auf sich zog. |
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Hier am 10.Juni 2006 eine moderne Lokomotive der rail4chem Eisenbahnverkehrsgesellschaft GmbH (ein Unternehmen dessen Gesellschafter sowohl aus dem Bereich Logistik Hoyer, Bertschi und VTG als auch aus dem Bereich der chemischen Industrie - BASF stammen) am noch vorhandenen Bahnübergang Breitscheider Weg in Lintorf
(Foto: Bernd Bastisch) |
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Auf dem Streckenabschnitt Abzw. Tiefenbroich Richtung Duisburg wird sich Anfang 2007 betrieblich einiges ändern. Die Steuerung der Signale und Weichen wird vom derzeit im Bau befindlichen elektronischen Stellwerk Duisburg-Wedau übernommen werden. Zeichen dafür sind die neuen Lichtsignale (Bauart Ks) , die die alten Form- und Lichtsignale auf der Strecke ablösen werden. Der größte Teil der Ks-Signale, wurde im Februar 2006 per Hubschrauber gesetzt. Zum Schluß noch einige Bahn-Daten: |
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Streckennummer: 2324 Kursbuchstrecken-Nummer: 164, 207, 232, 232d, 227g, 307 (wechselnd ab 1923) |
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Betriebliche Abkürzungen | |||||||||||||||
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Quellen:
Stadtarchiv Ratingen Bernd Bastisch |
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Abweichungen zwischen Druck und diesem Text:
[1] - 1859 hier / Druck 1857 |
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